Kulturweg
Kreativen Köpfen auf der Spur

Allein oder in geführten Gruppen können Sie das ganze Jahr über die Nordseeinsel erkunden.
Spazieren Sie auf den Pfaden unserer wechselvollen Geschichte, begegnen Sie Hoffmann von Fallersleben
und James Krüss auf dem Kulturweg und erwandern Sie sich die Wunder der Natur auf beiden Inseln Helgolands. Zu Ihrem Themenwegen gibt
es eine kostenlose Info-Broschüre in der Tourist Information, die Sie bei Ihrer Entdeckungsreise begleitet. Die Karte mit dem Themenweg finden Sie ebenfalls in der Galerie.

Stationen

1 Theater

Hier stand das 1868 eröffnete und im Zweiten Weltkrieg zerstörte Inseltheater. Vor dem Krieg gastierten hier die Schauspieler der bekannten
Wiener Hofburg in den Sommermonaten, während ihrer Sommerpause. Nach der Rückkehr der Helgoländer auf ihre Insel wurde die Theater-
tradition mit Gastspielen namhafter Theater und Schauspieler fortgesetzt

2 Architektur - Farbpalette

Helgoland präsentiert sich heute als überaus farbenfrohe Insel. Dies ist das Werk des Malers Johannes Ufer, der beim Wiederaufbau der Insel als Farbberater fungierte. Er entwickelte einen Farbplan mit 14 Farbtönen, die die Nüchternheit des roten Buntsandsteinfelsens in der Weite des Meeres mildern und die – gewollte – Einheitlichkeit der Häuserfassaden auflockern sollten.

3 Schensky - Fotografie

An dieser Stelle stand das Haus des 1871 auf Helgoland geborenen kaiserlichen Hof-Fotografen Franz Schensky. Er hat 60 Jahre lang das Leben der
Insel mit der Kamera festgehalten und so ein einmaliges Dokument der Zeitgeschichte geschaffen.

4 Converationshaus

Hier stand zur Zeit der Kontinentalsperre das Conversationshaus – auf Helgoländisch auch „De Beers“, die Börse, genannt. Es war gleichzeitig
Geschäftstreffpunkt der Kaufl eute und Stätte der Gastlichkeit mit Ausschank. Ein 1891 entstandener Neubau des Conversationshauses wurde
dagegen als luxuriöses Kurhaus mit Restaurant und Ballsaal geplant, in dem sich der mondäne Adel traf.

5 Wiederaufbau - Architektur

Nach dem Wiederaufbau zeigt sich in der Helgoländer Architektur ein eher karger, skandinavisch beeinfl usster Stil, der durch eine fein aufeinander
abgestimmte Farbgebung im Unterland und das strahlende Weiß des Oberlandes aufgelockert wird.

6 Altes "Pottchen"

In die Geschichte Helgolands ging einer Erzählung nach das alte „ Pottchen“ ein. Durch seine strategisch günstige Lage war es beliebter erster Anlaufpunkt der Seeleute und anderer trinkfester Insulaner. Der ehemalige Inselpastor Ring hielt es dagegen eher für einen „Sündenpfuhl, gegen den die Engel des Himmels umsonst kämpfen“.

7 James Krüss

Der Schriftsteller, der seine Kinder- und Jugendzeit auf dem Eiland verlebte, ist wohl einer der berühmtesten Söhne Helgolands. Das Kinderbuch „Mein Urgroßvater und ich“ und die Fernsehserie „Timm Thaler“ stammen aus seiner Feder. Zu seinem 60. Geburtstag am 31. Mai 1986 verlieh seine Heimatinsel ihm die Ehrenbürgerwürde.

8 Literatur auf Helgoland

Kaum einer der berühmten zeitgenössischen Schriftsteller konnte sich der Anziehungskraft des roten, schroffen Buntsandsteinfelsens in der weiten
Nordsee entziehen. Von Kleist und Heine über Hoffmann von Fallersleben und Hebbel bis zu Strindberg und Kafka – sie alle weilten auf Helgoland
oder widmeten der Insel einige oder gar viele Zeilen in ihren Werken.
(Mehrere Tafeln in der Kieler Straße)

9 Heinrich Gätke

Er gilt als Wegbereiter der inzwischen weltberühmten Helgoländer Vogelwarte, dem heutigen Institut für Vogelforschung. Nach der Heirat
mit einer Helgoländerin bleibt er als Vogelkundler der Insel treu und wird mit seinem Buch „Die Vogelwarte Helgolands“ zu einem Begründer der
wissenschaftlichen Ornithologie. Gätkes Spuren auf der Insel, sein Grab und seine als eine der größten der Welt geltende Vogelsammlung wurden
tragischerweise Opfer der Bomben während des Zweiten Weltkriegs.

10 Malerei auf Helgoland

Helgoland war zu allen Zeiten und für alle Stilrichtungen der Malerei stets ein Ort der Inspiration für die bedeutendsten Vertreter der jeweiligen Kunstepoche. Und haperte es den Künstlern einmal am Kleingeld für die Übernachtung, so galt stets die praktische Devise „Bett gegen Bild“.

11 Musik

Neben der Malerei wird die Musik auf Helgoland hoch geschätzt. Zwei Chöre mit langer Tradition gibt es auf der Insel: die Helgoländer Karkfinken
und die Halunner Songers. Und übrigens: In mehr als 100 Schlagern und Liedern wird das Eiland selbst besungen.

12 Brauchtum

Auf Helgoland hat sich das alte Brauchtum bis heute erhalten und wird zum Beispiel in der Volkstanz- und Trachtengruppe liebevoll gepflegt.
Auch ganz besondere Zeremonien wie „Das Wünschen“ am Wendskedai (1. Januar) oder das Wassertragen der Kinder bei der Taufe haben einen
festen Platz im Alltag der Insulaner.

13 St. Nicolai - Kirche

Helgoland ist seit dem 8. Jahrhundert christlich und seit der Reformation evangelisch. Die heutige St. Nicolai-Kirche steht an der gleichen Stelle wie
ihre zwei Vorgänger von 1609 und 1685. Sie wurde unter Denkmalschutz gestellt, da sie im Innern einige wertvolle alte und neue Ausstattungs-
stücke beherbergt: Schiffsmodelle, alte Grabdenkmäler und einen Jerusalemsleuchter.

14 Maulbeerbaum

Dieser Baum wird auch „Das Wunder von Helgoland“ genannt, da er als einziger Baum das Bombardement des Zweiten Weltkriegs überstand. Obwohl fast zerstört, bekam der rund 150 Jahre alte Stumpf wieder frische Triebe. Er stand früher im alten Pastorat und „beschirmte“ bis 1900 – vor
Einführung der Zivilehe – zahllose verliebte Paare, die ohne Aufgebot und Formalitäten schnell heiraten wollten. Deshalb war Helgoland früher auch
als „Liebesinsel“ bekannt.

15 Werner Karl Heisenberg

Der deutsche Wissenschaftler und Nobelpreisträger zählt zu den bedeutendsten Physikern des 20. Jahrhunderts. 1927 formulierte er die nach
ihm benannte „Unschärferelation“. Wesentliche Erkenntnisse hierfür entwickelte Heisenberg 1925 auf Helgoland, wohin er – von heftigem
Heufieber geplagt – von seinem damaligen Vorgesetzten geschickt worden war.

Erstaunliches über Helgolands faszinierende Kulturgeschichte

Nicht allein die abwechslungsreiche politische Geschichte unserer Insel, auch die Kulturgeschichte Helgolands hat besondere Bedeutung.
Hier wandeln wir auf den Spuren von Franz Kafka oder Heinrich Heine, und hier entstand auf den Ruf nach „Einigkeit und Recht und Freiheit“ der Text zur Nationalhymne der Deutschen, geschrieben von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Vielleicht erleben wir an der Westküste Heines „hochgewölbten Himmel, der der Kuppel einer gotischen Kirche gleicht“.

Und lauschen dabei den „Meereswellen“, die „wie eine Wasserorgel rauschen“.

„Wer so etwas noch nicht gesehen hat“, dem dürfen wir mit Helgoland-Besucher Georg Christoph Lichtenberg sagen, „datiert ein neues Leben von einem solchen Anblick und liest alle Beschreibungen mit einem neuen Sinn.“
Nach Lichtenberg haben Heinrich von Kleist, Friedrich Hebbel und der schwedische Dichter August Strindberg Helgoland erlebt.
Als Zeitgenosse beschrieb James Krüss seine Heimatinsel. Sein zauberhaftes Buch „Mein Urgroßvater und ich“ wird allein in 35 Ländern gelesen.
Was die Dichter in Sprache umsetzten, inspirierte den Komponisten Anton Bruckner zu seinem Werk „ Helgoland“ für Männerchor und großes Orchester.
Immer wieder hat die Insel mit ihrem bizarren roten Felsgestein, mit dem grünen Land und weißen Sand auch die bildenden Künstler angezogen.

Das Foto „Helgoland bei schwerer See“ von Franz Schensky ist eines der bekanntesten Helgoland-Motive.
Unser Themenwanderweg führt zu jenen Stellen, wo Eberhard Schmidt und Gustav Schönleber, die Genremaler Christian Ernst Bernhard Morgenstern und Rudolf Jordan, die Marinemaler Hans Bohrdt und Claus Bergen ihre Staffeleien aufbauten und wo in jüngerer Zeit der geniale Horst Janssen zum Zeichenstift griff.
Was für die Maler Pinsel und Farben waren, war für Franz Schensky die Kamera.

In einmaligen Bilddokumenten hielt er das stürmische Helgoland fest und erlangte mit den ersten Aquariumaufnahmen Weltgeltung.

Wo bildende Künstler, Dichter und Komponisten die saubere Luft auf der Insel einatmeten, da durften auch die Schauspieler nicht fehlen.

Im Jahre 1868 schon erhielt Helgoland sein leider während des Kriegs zerstörtes Theater, und keine Geringeren als die Schauspieler der Burg in Wien gastierten hier während der Sommerpause.
Auf der Bühne standen Josef Kainz und Lotte Lehmann, schließlich auch „Hoppla, jetzt komm ich“ – der legendäre Hans Albers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben namhafte Schauspieler die Helgoländer Theater-Tradition bei Gastspielen fortgesetzt.
Einmal kreuz und quer über die Insel führt uns also dieser Themenweg durch eine kulturelle Geschichte, wie sonst kaum ein Ort dieser Größenordnung aufzuweisen hat.

Und dazu gehören die Insulaner. „Denken Sie sich ein emsiges Völkchen dazu, das sich in ewiger Rührsamkeit ameisenhaft anklammert, als ob von dem ganzen großen Planeten nur noch dieser kleine, dem Zerbröckeln nahe Rest übriggeblieben wäre, und Sie sehen die Helgoländer.“

Zumindest Dichter Friedrich Hebbel hat sie so gesehen.

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