Helgoland bietet im Übrigen aber auch eine außergewöhnliche Vegetation – darunter einige Wildformen bekannter Kulturpflanzen wie der Klippenkohl und die wilde Rübe. Auch eher in südlicheren Gebieten zu erwartende Pflanzen wie die Feige, Loorbeere und Maulbeere werden auf Helgoland angebaut. Einen Ausflug allemal wert ist außerdem die Lange Anna – ein imposanter Brandungspfeiler aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kreide. Die Düne, die auch weniger vom Tagestourismus geprägt ist, beheimatet den weltweit einmaligen roten Feuerstein.
Die Trottellumme ist der Charaktervogel Helgolands. Gut 2000 Trottellummen-Paare brüten auf Helgoland, die meisten auf dem Lummenfelsen. Ab Mitte April besetzen die Lummen ihre angestammten Brutplätze auf dem Felsen. Die Jungen werden 20 bis 25 Tage lang von ihren Eltern mit Kleinfischen gefüttert. Noch im Daunenkleid und flugunfähig verlassen sie mit einem Sprung in die Tiefe den Felsen und landen im Wasser. Dieser „Lummensprung“, der in der Abenddämmerung von Anfang Juni bis Juli beobachtet werden kann, ist ein atemberaubendes Naturschauspiel.
Die Dreizehenmöwe baut auf kleinen Felsvorsprüngen Nester aus Tang, Algen und Grashalmen. Die Jungvögel bleiben bis Ende August auf den engen Nistplätzen. Im September verlassen sie die Insel, um auf dem Nordatlantik zu überwintern.
Der Tordalk ähnelt im Aussehen und in der Lebensweise der Lumme. Sein schwarzes Gefieder ist jedoch glänzender und sein breiter von weißen Binden und Wülsten durchzogener Schnabel wirkt klobiger. Brutpaare gibt es seit jeher nur in geringer Anzahl auf Helgoland.
Der Eissturmvogel, Seevogel des Jahres 2022, ist seit 1972 auf Helgoland heimisch. Er ist ein naher Verwandter der Albatrosse. Vom Klippenwanderweg aus lassen sich Altvögel und Jungenaufzucht gut beobachten.