Die Geschichte der Insel ist aufregend bis weit in das letzte Jahrhundert hinein. Helgoland war Seefestung, Seeräubernest, bedeutender Stützpunkt der Seelotsen und zu Beginn des 18. Jahrhunderts sogar größtes Warenumschlagszentrum Europas.
Helgoland wurde belagert und war ab 1714 dänisch. Doch bereits im Jahr 1807 wurde die Insel britisch. 1826 gründete Jacob Andresen Siemens das Seebad. Erst mit dem „Vertrag über Kolonien und Helgoland“ von 1890 übergab man Helgoland an Deutschland. Auch in den Weltkriegen war die Insel als Marinestützpunkt beteiligt. Im Jahr 1947 versuchten die Engländer sogar, die Militäranlagen Helgolands mit der größten nichtnuklearen Sprengung zu vernichten. Erst 1952 gab man die Insel an Deutschland zurück und die Wiederbesiedelung konnte beginnen. Bald darauf, 1961, wurde das Rathaus fertig gestellt. Es ist noch heute Zeuge der unverwechselbaren Geschichte Helgolands und informiert die Besucher durch eine Hinweistafel über die aufregenden, historischen Ereignisse. Doch wichtig in der Geschichte waren auch die Menschen, die Besucher und Einwohner Helgolands. Schon früh kurte die Prominenz Mitteleuropas auf der Insel, während sich in Sichtweite fremde Flotten Seegefechte lieferten.
Heinrich Hoffmann von Fallersleben schrieb 1841 das „Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe heute die Nationalhymne Deutschlands ist. Seine Büste steht nun auf dem Platz vor der Landungsbrücke. Auch der Helgoländer Fotograf Franz Schensky erlangte mit seinen Bildern der Insel weltweiten Ruhm. Biologisch gesehen beginnt die Arbeit auf Helgoland sehr früh. Die große Vielfalt unter der Wasseroberfläche rund um Helgoland lockte schon vor mehr als 150 Jahren bedeutende Wissenschaftler auf die Insel, so dass 1892 die „Königliche Biologische Anstalt Helgoland“ entstand, die seit 1998 zum Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung gehört.
Um den Besuchern der Insel die historischen Ereignisse näher zu bringen, gibt es einen Geschichtsweg über 16 verschiedene Stationen auf dem Unter- und Oberland, der auf großen Tafeln und Pyramiden über die 1000-jährige, wechselvolle und zugleich aufregende Geschichte informiert. Der Helgoland Tourismus-Service hält hierfür für Sie eine kostenlose Broschüre bereit.
Das Museum Helgoland finden Sie im Nord-Ost Gelände in der Nordseehalle. Hier befasst man sich mit einer Vielzahl von geschichtlich für Helgoland wertvollen Ereignissen und Themen. Um die Geschichte Helgolands sowie das Leben der damaligen Insulaner und auch die Schönheit der Insel an sich zu zeigen, finden in regelmäßigen Abständen Ausstellungen und Infoveranstaltungen statt. Vor dem Museum befindet sich der Museumshof mit original nachgebauten Hummerbuden. Hier werden u. a. die Helgoländer Postgeschichte und die Werke des berühmten Kinderautors James Krüss ausgestellt.
Ein Datum, das den Helgoländern für immer in Erinnerung bleiben wird.
Kurz vor dem Kriegsende 1945 versuchten fünfzehn Helgoländer mit den Briten Kontakt aufzunehmen, um den erwarteten Angriff und damit die Zerstörung ihrer Heimat abzuwenden. Sie wurden jedoch verraten und am 18. April von der Gestapo verhaftet. Sieben von ihnen wurden am 21. April 1945 in Cuxhaven erschossen.
Am 18. April 1945 verübte die britische Luftwaffe ein verheerendes Bombardement, bei dem 1.000 britische Flugzeuge innerhalb von 104 Minuten etwa 7.000 Bomben abwarfen und die Insel unbewohnbar machten. Die Bewohner hatten in den Luftschutzbunkern überlebt und wurden am nächsten Tag evakuiert
Zwei Jahre später, am 18. April 1947, zerstörten die Briten mit der bis heute größten nicht-nuklearen Sprengung der Geschichte militärische Bunkeranlagen der Insel. Rund 4.000 Torpedoköpfe, fast 9.000 Wasserbomben und über 91.000 Granaten verschiedensten Kalibers, insgesamt 6700 Tonnen Sprengstoff, waren im U-Boot-Bunker sowie im Tunnellabyrinth an der Südspitze des Felsens und bei den Küstenbatterien gestapelt; pünktlich um 13 Uhr wurde die riesige Explosion von Bord des Kabellegers Lasso ausgelöst. Ein gewaltiger Feuerstrahl und Tonnen von Gestein schossen in den Himmel. Der Rauchpilz sei neun Kilometer in die Höhe gestiegen. Aus dem Material der gesprengten Südspitze entstand das Mittelland, der U-Boot-Bunker im Südhafen wurde zerstört. Zur in Kauf genommenen kompletten Zerstörung der Insel kam es nicht. Die Hafenanlagen und Küstenschutzmauern blieben intakt, auch der Zivilschutzbunker blieb verschont und kann heute in Teilen besichtigt werden.
Verschaffen Sie sich in unserem Video einen ersten Eindruck vom Helgoländer Bunker.
Mehr Informationen zu Führungen finden Sie hier.
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