Lange Anna, hat man sicherlich schon mal gehört, selbst ohne auf Deutschlands einziger Hochseeinsel
gewesen zu sein. Der 47 Meter hohe Brandungspfeiler im Nordwesten Helgolands besteht aus sage und
schreibe 25.000 Tonnen rotem Buntsandstein und ist das Wahrzeichen der Insel. Ein imposanter Anblick!
Kleiner, Kürzer, aber nicht minder sehenswert ist ihre kleine Schwester, die Kurze Anna.
Lange Zeit war der Felsen viel mehr Bestandteil einer Art Brandungstor. Es bestand eine Verbindung in
Form eines Bogens zur Hauptinsel. Am 16. Mai 1860 dann der historische Einschlag: Die natürliche
Brücke zur Insel stürzte ein, der Felsen war plötzlich nicht mehr mit ihr verbunden. Die Lange Anna war
geboren. Ihr Name auf waschechtem Friesisch lautet übrigens „Nathurn Stak“, was übersetzt so viel wie
„Nordhorn-Brandungspfeiler“ bedeutet. Zwischen 1903 und 1927 entstand an der Westküste eine 1,3
Kilometer lange Schutzmauer, um die Felsformation vor der Brandung und damit weitere Erosion zu
schützen. 1969 folgte dann der Status eines Naturdenkmals.
Sieben Jahre später bekam die Lange Anna dann eine kleine Schwester: Vom Oberland der Hauptinsel
entstand nach einem Teilabbruch die Kurze Anna. Drei Jahre später unternahmen die damaligen
Helgoländer weitere Maßnahmen, um den Einsturz der großen Schwester zu verhindern und mauerten die
Brandungshohlkehle am Fuß des Felsens zu. Heute sind die Möglichkeiten, gegen die Witterungsschäden
am Felsen vorzugehen, leider begrenzt. Schleichende Witterung setzt der Langen Anna weiterhin zu.
Dennoch bleibt die Lange Anna sicherlich noch für lange, lange Zeit als Naturdenkmal und damit als
Wahrzeichen Helgolands erhalten.
Enormer Artenreichtum macht Helgoland zum Paradies für Naturfreunde: Weil Helgoland die einzige
Insel Deutschlands im offenen Meer ist, kommen Hochseevögel natürlich hierher, um zu brüten.
Insbesondere auf der Langen Anna machen es sich dabei etwa der Basstölpel, der Eissturmvogel und die
Dreizehenmöwe gemütlich. Nicht umsonst wird der Sandsteinfelsen auch als Vogelfelsen bezeichnet.
Tausende Vögel drängen sich dort oben auf dem Felsen. Allein dieser Anblick lockt Vogelfreunde auf die
Insel.
Nicht nur an der Steilküste, dem sogenannten „Lummenfelsen“, auch an der Langen Anna lassen sich die
sogenannten „Trottellumme“ nieder, um zu brüten. Die springen im Juni eindrucksvoll vom
Lummenfelsen, dem kleinsten Naturschutzgebiet Deutschlands, aber auch von der Langen Anna in die
Tiefe. Nur, um dann von ihren Vätern hinaus in die offene See geführt zu werden – wie es sich für
Hochseevögel eben gehört. Mit bisher mehr als 370 nachgewiesenen Vogelarten wird Naturliebhabern auf
Helgoland garantiert nicht langweilig.
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