Der alte Brauch des Wassertragens bei Kindertaufen rührt aus der einst wasserarmen Zeit auf der brunnenlosen Insel, welches ein Opfer für die Insulaner bedeutete.
Sehenswert für Kurgäste und Urlauber ist der schöne Brauch zur Taufe in unseren Kirchen auf dem Oberland.
Damals wie heute zieht eine Schar Kinder mit ihren Taufbechern aus Silber zum Haus des Täuflings und lässt dort seinen Taufbecher mit Wasser füllen. Vom Haus des Täuflings geht es gemeinsam in die Kirche im Oberland. Durch die Kirchentür gehen die Kinder in ihren wunderschönen Helgoländer Trachten zum Taufbecken, schütten das Wasser aus ihren Bechern in das Becken, um dort dem Täufling das Wasser zu spenden. Somit heißen die Kinder ihren neuen Mitbürger willkommen. Danach laufen sie so schnell es geht zum Hause des Täuflings. Dort wird den Kindern von der Tante oder einer anderen weiblichen Verwandten Butterkuchen und Kinderwein gereicht. Der Kinderwein besteht aus Rotwein, Traubensaft, Zucker und Gewürzen, der langsam auf dem Herd köchelt, um den Alkohol heraus zukochen.
Die Hochzeit, „kos“ genannt, fand nach zweimaliger Ankündigung von der Kanzel meist sonntags statt.
Am Donnerstag davor fand das „Brautbett-Tragen“ statt, zu dem von der Braut eingeladen wurde.
Im feierlichen Zug wurde außer der Brautkiste das Bett, das aus Ober- und Unterbett und sechs Kissen bestand, und bei dessen Anfertigung es schon allerlei Scherze gegeben hatte, in weiße Laken eingehüllt und als Bündel auf dem Kopf oder unter dem Arm von acht jungen Mädchen vom Brauthaus in die zukünftige Wohnung des jungen Ehepaares getragen.
Voran ging die Trägerin des Unterbettes, meist eine Schwester des Bräutigams. Das nächste Mädchen, häufig eine Schwester der Braut, trug das Oberbett, dann folgten sechs Mädchen mit je einem Kissen. Hinter diesen Mädchen endlich gingen zwei kleine Mädchen mit einem Korb, der die Bettwäsche enthielt. Den Zug beschlossen die Braut und alle zur Feier eingeladenen Frauen.
Bei dem Hintragen der Bettstücke wurde streng darauf geachtet, daß sich niemand umsah oder ausruhte. Ein Verstoß gegen dieses Verbot würde, nach allgemeinem Aberglauben, der jungen Ehe Unglück gebracht haben. Nach Ankunft im Haus des jungen Ehepaares, in dem mit Tee und Zwieback aufgewartet wurde, machte man das Bett, wieder unter allerlei Späßen, in dem Bettschrank auf. Hierbei wurden die Kissen senkrecht nebeneinander aufgestellt.
Nach dieser Arbeit stellten sich Verwandte und Bekannte ein, um das Bett gebührend zu bewundern.
(Quelle: Ruth Kreutzkam – Helgoländer Trachten 1649 bis 1992 im Bezug zur historischen Zeitmode)
Leider wird diese schöne Tradition heute nicht mehr gepflegt.
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