Es ist fast schon zu einem festen Anlaufpunkt bei der Inselführung geworden, das Haus „Neptun“ auf dem Oberland. Denn hier liegen im Fenster Strandfunde aus vergangenen Zeiten, z. B. Meerglas, Porzellanscherben und Puppenteile. Wenn Inhaberin Maren Lohmeyer mit ihrem Hund auf Inseltour geht, dann führt sie der Weg zum Kringel, zur Jugendherberge oder an die Landungsbrücke. Und immer hält sie Ausschau nach neuen „Schätzen“, die man dort am Strand findet. „Als Kinder haben wir Fossilien gesammelt, Porzellanscherben und buntes Glas kamen in ein Marmeladenglas und wurden kaum beachtet“. Heute ist das umgekehrt. Seit mehr als 20 Jahren ist sie begeisterte Strandsammlerin und jeden Tag bei Wind und Wetter mit wachsamen Augen unterwegs.
Durch sie erwachen viele der Stücke aus vergangenen Zeiten, die nach der Zerstörung der Insel im Bauschutt landeten, wieder zum Leben. „Sie erzählen ein Stück der Inselgeschichte, auf vielen findet man Ornamente, auch mal ein Hakenkreuz und sogar Jahreszahlen“, so Maren Lohmeyer. Auch beim Bau der neuen Gebäude am Südhafen kam so mancher interessanter Fund ans Tageslicht. „Inzwischen haben wir ein kleines Museum“. Ihr Hobby teilt sie übrigens mit vielen Strandsammlern auf der ganzen Welt. Auf ihrer Facebookseite „Strandfunde-Helgoland“ finden sich Beiträge und Kommentare u.a. aus Kanada, Japan und den USA. Aus vielen Funden fertigt Maren Lohmeyer kleine Schmuckstücke, die sie in ihrem Museum, auf Floh- und Weihnachtsmärkten und Inselfesten anbietet. Strandsammeln ist übrigens erblich. Wenn ihre beiden Töchter vom Festland auf die Insel kommen, dann geht es gemeinsam auf Suche, sechs Augen sehen schließlich mehr als zwei.
