Wenn Elmar Ballstaedt am Lummenfelsen steht, dann ist er in seinem Element. Hier informiert er die Besucher über die riesige Basstölpel-Kolonie, über Trottellummen, Eissturmvögel, Tordalke und Dreizehenmöwen. Fast alle Fragen kann der Umweltwissenschaftler mit Schwerpunkt Ornithologie beantworten. Fast alle. Denn auf die am häufigsten gestelle Frage – warum viele Seevögel ihre Nester ausgerechnet aus Plastikmüll, der Todesfalle vieler Seevögel bauen, hat auch der 32-jährige Experte keine Antwort.
Noch nicht. Denn im Januar 2019 startete die Projektstudie „Basstölpel & Meeresmüll“. Sie soll erstmals das Ausmaß der Plastikverschmutzung, die Auswirkung auf die Population und die Herkunft das Plastiks untersuchen. Elmar Ballstaedt führt dieses Projekt im Rahmen seiner Promotion durch. Dabei fördert ihn die Gemeinde Helgoland mit einem vierjährigen Stipendium. Auch die Universität Kiel, das Alfred-Wegener-Institut, die Vogelwarte Helgoland und der Verein Jordsand unterstützen das umfangreiche Projekt. Weitere Informationen zu seinem Projekt finden Sie hier.
Elmar Ballstaedt hat seine Ferien oft an der Nordsee verbracht und sich schon als Kind für Vögel interessiert. Während seines Studiums in Freiburg kam er zum ersten Mal nach Helgoland und absolvierte sein Pflichtpraktikum an der Vogelwarte Helgoland. Das inspirierte ihn, seine Masterarbeit zum Thema „Vogelzug“ zu schreiben.
Nach Beendigung des Studiums zog es ihn als wissenschaftliche Hilfskraft der Vogelwarte zurück auf die Insel. Seit 2018 hat er sein Büro in der Hummerbude des Vereins Jordsand und betreut auf dem roten Felsen die ornithologischen Schutzgebiete. Auch familiär ist er auf Helgoland angekommen. Die Stationsleitung teilt er sich mit seiner Frau Rebecca, die sich u. a. für den Verein Jordsand um das Wohl der vielen Robben auf der Helgoländer Düne kümmert.
