„Am achten Tag schuf Gott das Boot.“ Mag sein. Für Rainer Hatecke ist das klar. Sonst hätte er nicht dieses Schild in seiner Werft hängen. Seit fünf Generationen bauen die Hateckes in Freiburg an der Elbe Boote aus Holz. 2010 wurde hier, erstmals seit 1971, wieder ein echtes Helgoländer Börteboot gebaut. Zehn Meter lang, drei Meter breit, fast zehn Tonnen schwer. Mächtig stabil! Und hochseetüchtig! Immerhin passen inklusive Besatzung 49 Personen an Bord.
Auf Helgoland haben die weißen Boote seit 1952 mehr als 25 Millionen Gäste mit gemütlichem Tuckern von der Helgoländer Reede ohne große Zwischenfälle sicher auf die Insel befördert. Heute ankern immer weniger Schiffe vor der Insel, sondern laufen direkt in den Helgoländeer Hafen ein. Die Zahl der Boote sinkt. Immer weniger Familien können, wie früher, von der „Börte“, wie sie heißt, leben.
Bevor sie ganz stirbt, hat Rainer Hatecke gehandelt und den „Verein zum Erhalt Helgoländer Börteboote e.V.“ gegründet.
Viele Helgoländer sind inzwischen Mitglied und viele Festländer, die sich mit der Seefahrt verbunden fühlen. Sie packen an und haben sich ein Ziel gesetzt: Sie wollen die Anerkennung der Börteboote als Weltkulturerbe.
Im April 2017 hat der Helgoländer Brückenkapitän Bernhard Wellnitz, stellvertretend für alle mitgereisten Börteboot-Kapitäne, dem damaligen Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig den offiziellen Antrag zu Aufnahme der Dampferbörte in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes überrreicht. Mit sieben Börtebooten hatten sie vor dem Kieler Landhaus festgemacht.
Im Oktober 2018 ging man einen Schritt weiter. Über Nordsee, Elbe, Havel und Spree schipperten 25 Mitglieder der Helgoländer Dampferbörte und des Vereins mit zehn Booten in das Herz Berlins, direkt vor den Reichstag und das Kanzleramt. Der Weg hat sich gelohnt: Am 7. Dezember 2018 wurde die Helgoländer Dampferbörte offiziell in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Dass Tradition und Fortschritt sich ideal ergänzen beweist das 1962 in Dienst gestellte Börteboot „Pirat“. Seit August 2019 versieht es seinen Dienst mit einem emissionsfreien und leisen Elektroantrieb.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen