Offshorewind

Chronik der Entwicklung der Offshorewindkraft auf Helgoland

 

 

1. Serviceinsel der Welt für die Offshorewindkraft

1.) Wie ist das Zusammenspiel der Offshore-Windkraft und Helgoland? Der Bau von Windparks auf dem Meer nimmt in Deutschland Fahrt auf. Nach den Planungen der Bundesregierung soll sich die Windkraft auf hoher See zum festen Bestandteil im Energieerzeugungsmix werden. Die Küstenregionen in Deutschland können vom Ausbau der Windkraft auf dem Meer profitieren. Denn die Offshore-Windindustrie wird zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig: Neue Häfen werden gebraucht, in denen die riesigen Windturbinen zusammengebaut und auf See transportiert werden. Fertigungsanlagen für Turbinen, Türme und Fundamente entstehen und neuartige Schiffe zur Errichtung und zur Wartung der Offshore-Windparks werden im Einsatz sein. Von dieser Entwicklung kann auch die Insel Helgoland profitieren. Mit ihrer Lage rund 40 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste eignet sie sich besonders gut als Servicehafen für den Betrieb und die Wartung von Offshore-Windparks.

2.) Was ist auf Helgoland geplant? Das Südhafengelände und Teile des Vorhafens  von Helgoland sind seit 2015 Service- und Betriebsstation für mehrere Offshore-Windparks. Dazu sollen auf der dazu ausgewiesenen Fläche von rund 10.000 Quadratmetern insgesamt drei Servicegebäude mit Werk- und Lagerhallen entstehen. Bis 2021 soll auch der Binnenhafen saniert und modernisiert werden.

3.)   Welche Windkraftwerke werden von Helgoland aus versorgt? Von Helgoland werden insgesamt drei, bzw. ab 2022 vier Offshore-Windparks betrieben und gewartet werden. Die Windkraftwerke liegen zwischen 25 und 39 Kilometer von Helgoland entfernt. 
1. Nordsee Ost
Betreiber: RWE Renewables – 
Leistung: 295 Megawatt
Baustart: Juni  2012
Inbetriebnahme: Mitte  2014
 2. Amrumbank West
Betreiber: RWE Renewables – 
Leistung: ca. 300 Megawatt
Baustart: 2013
Inbetriebnahme: 2015
 
3. Meerwind
Betreiber: WindMW GmbH
Leistung: 288 Megawatt
Baustart: September 2012
Inbetriebnahme: Anfang 2014 4. Kaskasi Betreiber: RWE Renewables – 
Leistung: 342 Megawatt
geplanter Baustart: 3. Quartal 2021 und Inbetriebnahme Sommer 2022.

4.)   Welche Arbeiten sollen von Helgoland ausgeführt werden? Wie Windturbinen auf dem Land, so müssen auch Windkraftanlagen zu Wasser regelmäßig gewartet werden, damit sie – wenn der Wind bläst – voll einsatzfähig sind und ein Optimum an Strom liefern können. Die Belastungen durch Wellen und Salzwasser auf die Anlagen auf hoher See sind aber deutlich höher als bei Windturbinen an Land. Der Wartungsaufwand ist deshalb größer. Standardmäßig wird eine Windkraftanlage auf See etwa ein bis zwei Tage im Jahr gewartet. Unvorhergesehene Ereignisse können weitere Wartungsarbeiten erforderlich machen. Die Anlagenhersteller kalkulieren derzeit jährlich mit sechs bis sieben Störungen an einer Anlagen, die innerhalb eines Tages behoben werden sollten. Die Betriebsdauer eines Offshore-Windparks liegt bei rund 25 Jahren. Für die geplante Betriebsbasis auf Helgoland bedeutet das, dass täglich Schiffe mit Service-Personal zu den Windparks auf See aufbrechen und nach beendeter Arbeit am Abend wieder zurückkehren. Von der Kaikante aus werden diese Schiffe mit Werkzeug und Ersatzteilen beladen und betankt.

5.)   Wie profitiert Helgoland davon?
 Mit der Errichtung des Servicestützpunktes für Offshore-Windparks, wird Helgoland zur ersten Insel in der deutschen Nord- und Ostsee, die vom Ausbau der Offshore-Windkraft in Deutschland profitiert. Helgoland hätte als erster Servicestandort in Insellage für Offshore-Windparks Modellcharakter für viele weitere derzeit in deutschen Gewässern entwickelte Windparks. Durch die geplanten privaten und öffentlichen Investitionen in den Ausbau der Hafeninfrastruktur erschließt sich Helgoland somit einen neuen Wirtschaftszweig im Bereich der erneuerbaren Energien, der langfristig und nachhaltig ausgerichtet ist. Neben dem Imagegewinn würde Helgoland konkret von steigenden Gewerbesteuereinnahmen, neuen Arbeitsplätzen und wachsender Kaufkraft profitieren. Denn über die nächsten 25 Jahre hinweg würden auf Helgoland rund 150 Menschen für den Betrieb der Offshore-Windparks arbeiten und leben. Hinzu kämen noch weitere temporäre Arbeitsplätze bei Zulieferern, Bau- und Schifffahrtsfirmen.

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