Page 42 - HELGOLAND – EIN FELS IN BEWEGUNG
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NATUR, UMWELT UND FORSCHUNG | RÜCKBLICK
    GREEN-ANNA-TASCHEN UND DE GREEN STEER
EIN GLOBALES PROBLEM
Eine Flut von Einweg-Plastiktüten wurde auf Helgoland Jahr für Jahr an Gäste und Touristen ausgegeben — vornehmlich im lokalen Einzelhan-
del. Schätzungen belaufen sich auf 500.000 bis 1.000.000 Stück. Zwar landeten diese selten im Meer, doch insbesondere auf einer Insel wie Helgoland ist Meeresplastik und die globale Plastik-Vermüllung ein hochsensibles Thema.
  NACHHALTIGE IDEEN
DE GREEN STEER STEHT FÜR ...
• Entwicklungs- und Controllingsystem für Nachhaltigkeit
• Wertschätzung Helgoländer Betriebe, die sich im Bereich Nachhaltigkeit engagieren
• Sensibilisierung der Bevölkerung und Gäste
• Projekt mit 30 Partnern und 50 Betriebs- stätten sowie Mehrwegbechersystem mit sechs teilnehmenden Betrieben — Einsparpotenzial von 20.000 Einwegbechern durch Mehrweg- system
• Beach Cleanup (vormals Green Anna)
De green steer leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Plastikmüll wird vermieden und die Natur geschützt.
 DIE LOKALE LÖSUNG: GREEN ANNA
Zu viele Einwegtaschen, die unnötig Müll produzieren — dagegen wollte Dr. Rebecca Ballstaedt etwas unterneh- men. Als Meeresbiologin war ihr die Auswirkung des Plastikmülls auf die maritimen Ökosysteme nur allzu bewusst. Ihr pragmatischer Ansatz: eine Tragetasche auf Helgoland zu etablieren, die bis zu 50-mal länger hält als eine normale Wegwerftüte. „Green Anna“ war geboren, ein Projekt zur Reduzierung und zur cleveren Wiederverwendung von Kunststoffen. Die Tragetasche wurde von André de Wit gestaltet und vom Taschen- hersteller Greenie produziert.
WIRD DIE TASCHE ANGENOMMEN?
Bei den Projektbeteiligten bestand anfangs die Sorge, dass die Initiative nicht gut angenommen
werden würde — weder vom Helgoländer Handel noch von den Kund:innen. Doch das Gegenteil war der Fall — es gab ausschließlich positive Reaktio-
nen. Seit 2015 haben die meisten Einzelhändler bis zu acht Wochen komplett auf Einwegtragetaschen verzichtet, dafür wurde die Green-Anna-Tasche aus recyceltem Kunststoff gegen Gebühr ausgegeben. Zusätzlich wurden Vorträge gehalten und Beach Cleanups veranstaltet, um auf das Thema Plastikmüll aufmerksam zu machen. Erreicht wurde eine signi- fikante Reduzierung der Einwegtragetaschen, viele Händler stellten zudem auf Mehrweg um. Als Einzel- projekt gestartet, ist Green Anna mittlerweile ein Teil von de green steer. Auch die Veranstaltungen lau- fen bis heute weiter unter dem Dach des „de green steer“-Projekts.
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INFO
Web: greensteer.de













































































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