Page 54 - HELGOLAND – EIN FELS IN BEWEGUNG
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NATUR, UMWELT UND FORSCHUNG
| AUSBLICK
 DIE GRÜNE ENERGIE-VISION
INITIATIVE AQUAVENTUS
Grüner Wasserstoff ist als emissionsfreie Alternative zu Erdöl ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Die Initiative AquaVentus sieht vor, mit klimafreundlicher Wasserstofftechnologie weltweit Signale zu setzen und nutzt Helgoland als optimales Reallabor, um zu den Zielen der deutschen und europäischen Wasserstoff- strategie nachhaltig beizutragen.
Das visionäre Vorhaben von AquaVentus: 10 Gigawatt Erzeugungsleistung für Grünen Wasserstoff aus Off- shore-Windenergie bis zum Jahr 2035 sowie dessen Transport an Land. Eine Million Tonnen Grüner Wasser- stoff pro Jahr könnten schon bald gewonnen werden.
Über den Ausbau der erneuerbaren Energien zur
Stromerzeugung hinaus eröffnet AquaVentus Ent-
wicklungschancen für die Energiewirtschaft, für eine
CO -freie Industrie, den Anlagenbau, den maritimen 2
Sektor, für Chemie, Mobilität und Logistik.
AQUAPORTUS — DAS GRÜNE HERZ
Die Projektfamilie rund um die AquaVentus-Initiative umfasst zahlreiche Teilprojekte entlang der Wertschöp- fungskette von der Herstellung von Wasserstoff in der Nordsee bis zum Transport zu Abnehmern auf dem Festland. AquaPortus ist eines der Teilprojekte und
gilt als das „grüne Herz“ der AquaVentus-Initiative. AquaPortus beschäftigt sich mit dem Aufbau einer Wasserstoff-Transportkette aus dem Offshore-Bereich bei Helgoland über die Häfen zu den Wasserstoffver- brauchern auf dem Festland. Dafür werden unter ande- rem Technologien für die Speicherung und den Trans-
port von Grünem Wasserstoff im organischen Trägeröl LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier) erforscht und entwickelt. Vorteil dieses Verfahrens: Die Wasserstoff- moleküle werden sicher verpackt, sind nicht entzünd- lich und nicht explosiv. Das Projekt gehört zu dem Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE des Bundesminis- teriums für Bildung und Forschung (BMBF) und leistet damit einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie.
ERFOLG VERSPRECHENDE ANFÄNGE
Noch befindet sich AquaPortus in der Forschungs-, Entwicklungs- und Planungsphase, die von 2021 bis 2024/2025 vorgesehen ist. Schon 2026 könnte ein Teil des Grünen Wasserstoffs dann auf Helgoland sicher ver- arbeitet, gespeichert und transportiert werden. Dieser könnte lokal im maritimen Sektor genutzt werden und mit der Abwärme könnte die Insel einen großen Teil des Wärmebedarfs decken. Damit käme Helgoland einer klimaneutralen Zukunft einen großen Schritt näher.
Die Planungen für ein erstes Pilotprojekt sind auf ei- nem guten Weg und eng verzahnt mit weiteren Teilpro- jekten der AquaVentus-Initiative: Der von AquaPrimus in Offshore-Testanlagen produzierte Wasserstoff soll
  DAS GRÜNE HERZ
AQUAPORTUS-PROJEKTPLANUNG
• Bis 2024: Ermittlung, wie der Wasserstoff auf Helgoland optimalerweise verarbeitet, verwertet oder weitertransportiert werden kann
• Ab 2026: möglicher Beginn für eine Wasserstoff- anwendung auf Helgoland
Wasserstofferzeugung auf hoher See — so könnte der AquaPrimus-Elektrolyseur aussehen.
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