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ARCHITEKTUR 21
Wasserspeicher des Alfred-Wegener-Institutes
Architektonisches Wahrzeichen der Insel sind natürlich die Hummerbuden, die 1955 nach den Entwürfen von Georg Wellhausen entstanden. Sie waren nicht nur Werk- stattgebäude der Helgoländer Fischer, sondern auch Stützmauer für das 1947 durch Sprengung entstandene Mittelland.
Die „Versuchswohnhäuser Bremer Straße“, direkt am Fuße des Helgoländer Felsens, sind die ersten Neubauten, die 1953 entstanden. Georg Wellhausen, der Wettbewerbs- sieger von 1952, hat sie entworfen. Mit ihnen wollte man die ehemaligen Helgoland-typischen, verschachtelten Straßenbilder mit ihrer hoch verdichteten Bauweise in moderner Form interpretieren und erproben.
Wenige Schritte Richtung Meer entstand im „Theater- viertel“ eine zweite Reihe von Versuchsbauten. Durch versetzte Gebäudehöhen, verspringende Straßen uchten und unterschiedliche Baumaterialien entsteht ein ab- wechslungsreiches Bild. Kleine Zwischenzonen schaffen kaum wahrnehmbare Abstufungen von öffentlichen, halb- öffentlichen und privaten Räumen.
Die meisten Hotels be nden sich am Südstrand. Hier heißt die konkav gebogene Bebauung mit den weißen Balkon- fronten die Gäste willkommen.
Zu weiteren markanten Gebäuden, die einen Spaziergang lohnen, zählt im Mittelland das Inselkrankenhaus. Es wur- de 1958 in eine Sprengmulde eingebettet. Das Rathaus
St. Nicolai-Kirche
am Eingang des Lung Wai wurde von den Architekten Ingeborg und Friedrich Spengelin entworfen und 1960 eingeweiht.
Sehenswert ist auch der 1959 fertiggestellte Bau der Bio- logischen Anstalt Helgoland und das ehemalige Aquarium. Der Bauhausschüler Gustav Hassenp ug plante dieses Ensemble als räumliches Bindeglied zwischen Unterland und aufgespültem Nord-Ost-Gelände.
Ganz im Nordosten des Unterlandes liegt die Jugendher- berge, die ebenfalls vom Ehepaar Spengelin entworfen und 1955 eingeweiht wurde.
Neben dem Leuchtturm ist die St. Nicolai-Kirche auf
dem Oberland ein weithin sichtbarer Fixpunkt. Seit 1959  nden hier regelmäßig Gottesdienste statt. Seit dem gleichen Jahr drückt der Helgoländer Nachwuchs in der James-Krüss-Schule die Schulbank. Der Kieler Architekt Otto Christophersen orientierte sich in seinem Entwurf an der dänischen Munkegaard-Schule des Architekten Arne Jacobsen.
Wer etwas Zeit und Muße hat, sollte sich auf den „Archi- tekturweg“ machen. Er führt über 16 verschiedene Stationen durch Helgolands Baukultur über die ganze Insel. Kleine Pyramiden und Tafeln weisen den Weg und informieren über die einzelnen Stationen. Bei der Tourist Information gibt es hierzu eine kleine Informationsbro- schüre mit einer Karte.


































































































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