Page 7 - Urlaubsmagazin 2019
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HELGOLAND BLUES PORTRAIT HOLGER BÜNNING
„Hab die ganze Welt geseh‘n von Singapur bis Aberdeen, wenn du mich
fragst, wo‘s am schönsten war, sag’ ich Sansibar“ – es gibt durchaus Parallelen zwischen dem Song „Aloha Heja He“ vom Ex-Rattle und heutigen Balladensän- ger Achim Reichel und Holger Bünning. Beide sind in der Rocker- und Beatles- szene der 60er- und 70er-Jahre auf dem Hamburger Kiez groß geworden, haben sich sogar eine Zeit lang einen Probenraum geteilt und sind weit rum- gekommen.
Holger Bünning hat seine Trauminsel allerdings nicht im Indischen Ozean, son- dern in der Deutschen Bucht gefunden. Seit 2011 lebt der geborene Hamburger wieder auf dem roten Felsen. Vor rund 40 Jahren ist er hier zum ersten Mal vor Anker gegangen, hat neun Jahre als Zollbeamter auf der Insel gelebt und sich in der Kommunalpolitik engagiert.
Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt in der politischen Erwachsenen- bildung und unterstützte demokratische Parteien in Europa, Südamerika und Südafrika. Nebenbei arbeitete er als journalistischer Freelancer.
Jetzt greift er in der Saison den Helgoländer Gästen bei der Börte kräftig unter die Arme, in der Vor- und Nachsaison schreibt er Artikel für Zeitungen und Magazine und arbeitet an Buchprojekten.
Sechs Bücher hat Holger Bünning bisher veröffentlicht: Sein Erstlingswerk erschien 2004 in den USA und erläutert die Kunst des Golfspielens, in zwei Romanen führt er seine Leser in die Hamburger Rocker- und Beatles-Szene Anfang der 60er-Jahre; darauf folgte das Büchlein „Gud Naibers“, mit Biogra-  en von 25 Helgoländern aus den Aufbaujahren, 2017 sein Roman „Die Heilung von Oxelösund“ und 2018 „Das Buch der Helgoländer Börte“.
Außerdem setzte er sich, zusammen mit der Gemeinde Helgoland dafür ein, dass die Helgoländer Dampferbörte als Immaterielles Kulturgut anerkannt wird. Nach Helgoland zurück kam er eher durch Zufall. Nach dem Tod seiner Frau wollte er abschalten und verbrachte einen kurzen Winterurlaub auf dem roten Felsen. Hier wurde er von den alten Freunden so herzlich aufgenommen, dass er sich gleich zu Hause fühlte.
Er blieb und verliebte sich in eine Frau, die er bereits während seines ersten Helgolandaufenthaltes kennengelernt hatte und inzwischen geheiratet hat. Wenn ihn das Fernweh packt, geht es wieder raus in die weite Welt, aber Helgo- land bleibt der sichere Heimathafen.
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