Um mich ranken sich so einige Geschichten, doch nur ich kenne die Wahrheit. Man nennt mich Klaus Störtebeker. Ich war ein berüchtigter Seeräuber und einer der Anführer der „Likedeeler“ (Gleichteiler).
Geschichten berichten ich habe mir den Namen Störtebeker (niededeutsch für Stürz den Becher) aufgrund meiner beispielhaften Trinkfestigkeit verdient. Mit meinen Vitalienbrüdern machte ich mich als Freibeuter selbstständig und überfiel Schiffe in Nord—und Ostsee. Auch die Hansestadt Lübeck war nicht sicher vor mir. Hauptsächlich auf dänische Schiffe hatten wir es abgesehen, da wir eine Zeit lang König Albrecht von Schweden gegen die dänische Königin unterstützten.
1400 ging ich mit 113 weiteren Vitalienbrüdern beim Bayrischen Herzog Albrecht I., Graf von Holland und Hehhegau unter Vertrag. Wir dienten ihm und im Gegenzug standen wir unter seinem Schutz. Ein Klaus Störtebeker wurde nicht genannt in seinen Vertragsunterlagen, jedoch Johan Stortebeker. Bis heute weiß niemand meinen richtigen Namen—weshalb sollte ich sie aufklären?
Die Stadt Hamburg versuchte unsere Angriffe auf englische und holländische Schiffe mit ihren „Hansekoggen“ zu stoppen – ohne Erfolg. Meine Männer und ich entkamen ein ums andere Mal.
Am 22. Aprl 1401 wendete sich das Blatt. Vor der kleinen Insel Helgoland wurde ich auf meinem Schiff „Toller Hund“ gestellt und nach schweren Kämpfen gefangen genommen. Angeblich hat ein Verräter unter meinen Männern Blei in mein Ruder gegossen und mein Schiff somit manövrierunfähig gemacht. Andere erzählten sich, ein Geschoss des Schiffes „Bunte Kuh“ habe den Mast zerstört.
So oder so, wir wurden mit der „Bunten Kuh“ nach Hamburg gefangen und vor der Hafeneinfahrt von Hamburg in Buxtehude enthauptet.
Eine Geschichte besagt der Bürgermeister Hamburgs habe allen Seeräubern das Leben versprochen, an denen ich nach der Enthauptung vorbei laufen könne. Man erzählt sich es wären ganze 11 Mann gewesen, doch der Bürgermeister brach sein Wort und ließ das Urteil durchführen.
(* um 1360; † am 20. Oktober 1401 in Hamburg)
Quelle: Wikipedia
