Verleihung des James Krüss Preises für internationale Kinder- und Jugendliteratur 2022

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12. September 2022

 

Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur 2022 geht an den britischen Autor David Almond. Auch seine derzeitige Hauptübersetzerin Alexandra Ernst wird geehrt.

Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur wird seit 2013 alle zwei Jahre für ein herausragendes kinder- oder jugendliterarisches Werk vergeben. Die Internationale Jugendbibliothek führt ihn im Auftrag der James-Krüss-Erbengemeinschaft durch.

Im Gedenken an James Krüss fördert der Preis Erzählkunst und Weltoffenheit. Ausgezeichnet wird ein kinder- und/oder jugendliterarisches Werk, das durch sprachliche Brillanz, Originalität, fantasievolles Erzählen, Formenvielfalt und Humanismus überzeugt. Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur ist mit 8.000 Euro dotiert. Mit dem James Krüss Preis 2022 wird der britische Autor David Almond ausgezeichnet.
Erzählerischer Eigensinn und feines Sprachempfinden getragen von Empathie, Humor und einer großen Lust am Sprachspiel und der Metafiktion prägen Almonds Texte.
Seine komplexen Geschichten schildern unsere Realität und sind zugleich an der Grenze zum Magischen angesiedelt. Der Weg dahin führt über die großen Fragen unserer Existenz, denen Almond ebenso wenig ausweicht wie seine eigenwilligen, autonomen Kinderfiguren. Mit David Almond wird seine derzeitige Hauptübersetzerin Alexandra Ernst ausgezeichnet, die die fantasievollen Spracherkundungen, gewitzten Wortspielereien und atmosphärischen Verdichtungen in Almonds Romanen mit Eleganz und feinsinnig in ein literarisch ebenbürtiges Werk auf Deutsch überträgt.

Die Jurybegründung
Ein Junge entdeckt in einer verfallenen Garage ein seltsames, geflügeltes Wesen, um das er sich kümmert. Ein Mädchen muss mit dem Wunschtraum seines Vaters zurechtkommen, der sich für einen Vogel hält und an einem Flugwettbewerb teilnehmen will. Ein Mann verwandelt die Wohnung seiner Familie in eine Fischfabrik und lässt seinen Neffen nicht mehr in die Schule gehen, damit er ihm beim Füllen der Dosen hilft. Und ein Junge betritt auf einer Wanderung durch seine Stadt unversehens das Totenreich.
Der Schriftsteller David Almond, geboren 1951 in Gateshead, siedelt viele seiner Geschichten in seiner nordostenglischen Heimatregion an, die er poetisch verwandelt: Seine komplexen Geschichten schildern unsere Realität und sind zugleich an der Grenze zum Magischen angesiedelt. Seine Figuren sind herzgewinnende Eigenbrötler, die das normative Leben in Frage stellen und ihren eigenen Platz in der Welt suchen – wenn das gelingt, wie im Roman „Ein finsterheller Tag“, ist das überwältigende Glück, der Freiheitsrausch der Figuren unübersehbar. Der Weg dahin führt über die großen Fragen unserer Existenz, denen Almond ebenso wenig ausweicht wie seine eigenwilligen, autonomen Kinderfiguren: Das Mädchen Mina etwa aus dem gleichnamigen Roman, das sich im Schreiben eines Tagebuchs aus sicherem Abstand die Welt erschließt und am Ende bereit ist, auf andere zuzugehen, oder der junge Davie, der sich in einem metafiktionalen Gedankenspiel fragt, wie es wäre, Protagonist in einem Buch zu sein.
Almonds im besten Sinn offenen Texte sind getragen von Empathie, Humor und einer großen Lust am Sprachspiel in spürbarer Nähe zu den Texten von James Krüss: In „Mina“ widmet sich die Titelheldin in allerbester Helgoländer Nachfolge dem „Abklopfen“ von Wörtern. Was sie herausfindet, steht den Ergebnissen von Boy und seinem Urgroßvater in nichts nach und setzt doch ganz eigene Akzente. Mit seinem erzählerischen Eigensinn und seinem feinen Sprachempfinden erweist sich David Almond in seinem Gesamtwerk als würdiger Krüss-Preisträger.
Mit David Almond wird seine derzeitige Hauptübersetzerin Alexandra Ernst ausgezeichnet, die die fantasievollen Spracherkundungen, gewitzten Wortspielereien und atmosphärischen Verdichtungen in Almonds Romanen mit Eleganz und feindinnig in ein literarisch ebenbürtiges Werk auf Deutsch überträgt.

Die Jury-Mitglieder des James Krüss Preises sind:
Prof. Dr. Ute Dettmar, Institut für Jugendbuchforschung, Goethe Universität Frankfurt a. Main
Franz Lettner, Institut für Jugendliteratur Wien, 1000 & 1 Buch
Dr. Christiane Raabe, Internationale Jugendbibliothek München
Ralf Schweikart, Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises für Jugendliteratur
Dr. Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Mit ausdrücklichem Dank an die James-Krüss-Erbengemeinschaft (Vorsitzende: Ulrike Schuldes) für die großzügige Förderung.

David Almond ist einer der bedeutendsten britischen Kinder- und Jugendbuchautoren der Gegenwart. Er wurde unter anderem mit der Carnegie Medal (1998), dem Hans Christian Andersen-Preis (2010) und dem Guardian Children’s Fiction Prize (2015) ausgezeichnet. Sein bekanntestes Werk ist der vielfach übersetzte Roman ›Skellig‹ (1998, deutsch: ›Zeit des Mondes‹). David Almond lebt mit seiner Familie in Northumberland (England).
Alexandra Ernst, geboren 1965 in Wiesbaden, studierte Literaturwissenschaft und war als Presse- und Werbeleiterin in einem Verlag tätig. Für ihre Arbeit als Übersetzerin wurde sie u. a. mehrfach für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und auch mit ihm ausgezeichnet. Neben ihren Übersetzungen veröffentlicht sie auch Beiträge als Journalistin und Literaturkritikerin. Alexandra Ernst lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in der Nähe von Mainz.

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