Page 3 - HELGOLAND – EIN FELS IN BEWEGUNG
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VORWORT
LIEBE HELGOLÄNDERINNEN UND HELGOLÄNDER, LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE UNSERER INSEL,
Sie halten zehn Jahre Inselentwicklung sowie einen Ausblick auf die Zukunft unserer schönen Insel in Ihren Händen. Es freut uns sehr, wenn sich das für Sie gut anfühlt, denn hier stecken viel Arbeit und Leidenschaft drin. Viele Menschen haben mit Herz und Verstand daran mitgewirkt — in Form von Workshops, Befragun- gen, Konzepten, Machbarkeitsstudien, Beschlüssen und umgesetzten Projekten.
Es hat sich gelohnt. Nicht nur die Verkehrsverbindun- gen sind gesichert, ebenso ist der Schuldenberg der Ge- meinde fast abgetragen und der Tourismus ist um 25 % angestiegen. Erfreulicherweise wächst auch die Bevöl- kerung und wird jünger — entgegen aller Vorhersagen.
Nachdem Helgoland 2008 den absoluten Tiefstand an Gästezahlen erreicht hatte, war die Zeit reif für einen großen Plan. Das Land Schleswig-Holstein schenkte
uns ein Regionales Entwicklungskonzept, das REK. Der erste Meilenstein war eine Veröffentlichung in 3 Bänden mit vielen Zukunftsoptionen. Daraus entstand ein von der Bevölkerung getragener Fahrplan mit zahlreichen kleinen und großen Projektvorschlägen.
Das große Projekt, Hauptinsel und Düne wieder zu ver- einen, wurde 2011 in einem Bürgerentscheid abgelehnt. Umso größer war die Motivation, die beiden Inseln, die 1721 von einem Sturm auseinandergerissen wurden,
in kleinen sanften Schritten zukunftsfähig zu machen. Wenn wir heute auf das zurückliegende Jahrzehnt blicken, wird deutlich, wie sich unser Leben und unser Urlaubsangebot positiv verändert haben.
Wir sind in diesem Wandlungsprozess durchaus Risiken eingegangen — die Ansiedlung der Offshore-Windkraft ist nur ein Beispiel. Keine andere Nordseeinsel hat die- sen Weg so aktiv beschritten.
Blickt man nun von unserem Felsen hinaus aufs Meer zum Festland, entstehen vor dem inneren Auge konzen- trische Kreise des Zusammenwirkens vieler Akteur:in- nen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ohne sie wäre die rasante Entwicklung der Insel Helgoland nicht möglich gewesen. Uns ist natürlich bewusst, dass unsere schöne Insel nicht der Nabel der Welt ist. Wir sind vielmehr ein Teil dieser Welt und des Geschehens in unserem Land und auf dem europäischen Kontinent. Die globalen Trends rund um Berufsleben, Gesund-
heit, Mobilität und Bildung betreffen daher auch uns. Selbst wenn manche Neuerungen in unserer kleinen und „heilen“ Welt später ankommen, bieten sich neue Chancen für uns.
Ein Beispiel ist der Wettbewerb um gut ausgebilde-
te Fachkräfte. Für die wird das Homeoffice in einem sicheren, sozialen, naturnahen und gesundheitsförderli- chen Umfeld immer wichtiger. Wir können uns glücklich schätzen, zu einem beliebten und sicheren Naherho- lungsziel in Deutschland zu gehören. Nicht nur, weil wir zwei Inseln in der Nordsee sind. Wir sind ein kleiner Ort mit vielen „Ländern“ und haben viel zu bieten.
Das Leben auf Helgoland — ein Glück und Privileg zugleich. Allen, für die das REK und die Projekte eine interessante oder auch arbeitsintensive Reise in die Zukunft war, möchte ich ganz herzlich „Danke“ sagen. Wir Menschen machen den Unterschied, ob in der Weltpolitik oder auf lokaler Ebene in direkter Nachbar- schaft.
Ich wünsche Ihnen eine kurzweilige Lektüre und freue mich, wenn Sie auch zukünftig mit Interesse und Freude bei der Gestaltung unserer Insel mitwirken. Damit Helgoland das bleibt, was wir lieben: die Insel, die atmet.
Ihr
Jörg Singer, Bürgermeister
VORWORT
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