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8     HELGOLAND ENTDECKEN

                Sturm der Zeiten
     IM STURM DER ZEITEN –
     TAUSEND JAHRE HELGOLAND



             „So viel Geschichte auf engs-  Willkommen in unserer mehr
             tem Raum findet sich sonst   als tausendjährigen Geschich-
             nur im Brockhaus“, schrieb ein   te. Die Insel selbst ist natürlich
             Chronist über Helgoland. Das   etwas älter. Vor Millionen von
             Eiland gehörte lange zu Däne-  Jahren drückte sich ein hüb-
             mark, war Piratennest, Seefes-  scher Hügel aus  Buntsand-
             tung und später britische Kolo-  stein, Muschelkalk und Kreide
             nie. Erst seit 1890 weht hier die   durch ein Salzkissen und die
             deutsche Flagge.         darüber liegenden roten, grau-
                                      en und weißen Deckschichten
             So felsig unser Boden ist, so   nach oben – Helgoland!
             geschichtsträchtig ist er auch!
                                      So weit zurück, nämlich bis ins
                                      geologische Zeitalter des Ter-
                                      tiärs, wollen wir uns an dieser
                                      Stelle nicht bewegen – wenn-
                                      gleich jeder Interessierte genug
     Zerbombt, renaturiert und wieder   Material  dazu  findet.  Blicken
     bebaut – die dunklen Kapitel der   wir hier und jetzt auf die letzten
     wechselvollen  Historie  des  Roten   tausend Jahre. Auch in diesen
     Felsens zeigt die Bunkerführung.   war wahrlich genug los!
     Wie ein Sieb hatte die Wehrmacht
     ihn durchlöchert: 14 Kilometer   Wann  die  einzige
     Gänge zogen sich durch den Fels.   deutsche  Hochsee-
     Die Anlagen wurden nach dem      insel erstmals besie-
     Zweiten  Weltkrieg  gesprengt.   delt wurde, lässt sich
     Noch heute zu besichtigen sind   nicht mehr feststel-
     370 Meter zivilen Bunkers.       len. Erstmals erwähnt
                                      wird sie um 700 n.
                                      Chr., als der  Heilige
                                      Willibrord,  Bischof
                                      von Utrecht, über das
                                      „Land der friesischen
                                      Gottheit Fosite“ und
                                      den   vergeblichen
                                      Versuch einer Chris-
                                      tianisierung der Be-
                                      wohner berichtet.
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