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   KulturLAND 73
   Emissionsfrei und leise: das Elektro-Börteboot
 Wenn 25 Mitglieder der Helgoländer Dampferbörte und des „Verein zum Erhalt Helgoländer Börteboo-
te e. V.“ auf zehn Börtebooten acht Tage lang über Nordsee, Elbe, Havel und Spree bis direkt vor das Kanzleramt schippern – dann ist was los in Berlin! So geschehen im Oktober 2018. Das Ziel: Die Helgoländer Dampferbörte sollte in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO auf- genommen werden. Der Mammut-Trip brachte den erwünschten Erfolg. Am 07. Dezember 2018 wurde sie in das Verzeichnis aufgenommen.
Seit 1952 haben die weißen Boote mehr als 25 Millio- nen Fährpassagiere ohne große Zwischenfälle von der Reede sicher auf die Insel befördert. Heute ankern allerdings immer weniger Schiffe vor der Insel, son- dern laufen direkt in den Helgoländer Hafen ein. Die Zahl der Boote sinkt, immer weniger Familien können von der „Börte“, wie sie heißt, leben. Um die Tradition zu wahren, hat Rainer Hatecke den „Verein zum Erhalt Helgoländer Börteboote e. V.“ gegründet. Bereits in fünfter Generation baut seine Familie in Freiburg an der Elbe Boote aus Holz. 2010 wurde hier, erstmals nach 1971, wieder ein echtes Helgoländer Börteboot gebaut. Zehn Meter lang, drei Meter breit, fast zehn Tonnen schwer – hochseetüchtig und mächtig stabil!
Dass aber Tradition und Fortschritt sich nicht aus- schließen, sondern ideal ergänzen, das beweist das 1962 in Dienst gestellte Börteboot „Pirat“. Seit Au- gust 2019 ist es mit einem emissionsfreien und leisen Elektroantrieb ausgestattet.
 




























































































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