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    HÜTER DES
HELGOLÄNDER SCHATZES
PORTRÄT KIRCHENKANTOR GERALD DREBES
Zurück ins Inselleben. Das hieß es 2017 für Gerald Drebes. Auf Helgoland auf- gewachsen, hatte es den Insulaner für viele Jahre nach Süddeutschland und ins Ausland verschlagen.
Heute weiß der Inselkantor der evangelischen St. Nicolai-Kirche nicht nur die Weite, die Ruhe und die gute Luft der Hochseeinsel mehr denn je zu schätzen – sondern vor allem auch den Schatz, der sich auf Helgoland nun in seiner Obhut befindet: Die zwei Orgeln der Kirche, welche „stark sanierungsbedürftig sind“, wie Drebes erklärt. „Denn Helgoland, einer der am meisten zerstörten Orte
der Weltgeschichte, hatte 100 Jahre lang eine herausragende frühromantische Orgel.“ Sie war Teil einer beispiellosen Ansammlung kultureller Spitzenwerke des Orgelbaus. „In Orten wie Cuxhaven oder auch auf Pellworm sind noch Orgeln des weltberühmten Arp Schnitger gut erhalten“, sagt er. „Diese grandiose Tradition möchte ich auch auf Helgoland wiederbeleben!“
Mithilfe von Spenden, um die die Kirchengemeinde bittet, will Drebes den Orgeln ihren Vorkriegsglanz zurückgeben. Aber natürlich sind das nicht die beiden ein- zigen „Schäfchen“ des Kantors. Er genießt das insulare Musikleben mit den zwei Shantychören, dem Duo „Noctiluca“ und kirchlichen Gruppen wie den Trommlern „Halunder Djembes“, seinem Flötenkreis und Posaunenchor sowie dem Nicolai- Chor, der auch für Kurzzeiturlauber offen ist. Und nicht zuletzt freut er sich über den Steinway-D-Flügel in seiner Kirche und die zunehmenden Gastmusiker und Besucher. Musik in unseren Ohren!
KulturLAND 81
       Meyer-Orgel im unzerstörten Originalzustand, 1844
Orgel
Steinway-D-Flügel in der St. Nicolai-Kirche
   























































































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