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 78 KulturLAND
 KANTIG, KLAR & KUNTERBUNT:
 HELGOLANDS BEWEGTES HÄUSERMEER
  Wie bunte Lampions an einer Schnur reihen sich die Hummerbuden, die 1955 nach den Entwürfen von Georg Wellhausen entstanden, entlang des Binnenhafens.
Einst Lager- und Werkstätten der Fischer ist hier seit einigen Jahren neues Leben eingezogen. Lokales Kunsthandwerk trifft unter anderem auf insularen Na- turschutz, frische Knieper auf maritime Krabben- und Fischbrötchen sowie kreative Crêpes und prickelnder Champagner auf kühles Bier. Ein einzigartiges Ensemb- le der Individualität – das ist Helgoland. Und zwar auch jenseits seiner farbenfrohen Meile ...
Ein Streifzug durch das Ober- und Unterland ist zu- gleich ein Streifzug durch die Geschichte und den Wiederaufbau Helgolands. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Inselbebauung komplett zerstört, also ent- schied man sich für einen Neuaufbau und schrieb einen Architekturwettbewerb aus.
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Die „Versuchswohnhäuser Bremer Straße“ am Fuß
des Helgoländer Felsens waren die ersten Neubauten, die 1953 entstanden und von Georg Wellhausen, dem Wettbewerbssieger von 1952, entworfen worden waren. Mit ihnen wollte man das für Helgoland typische, ver- schachtelte Straßenbild mit seiner dichten Bauweise modern interpretieren: eng und kompakt, aber hell und luftig. Die Pultdächer, die versetzten Baufluchten und die Balkone geben von fast jedem Haus den Blick aufs Wasser frei.
Besonders markante Gebäude sind das Inselkranken- haus im Mittelland, das 1958 in eine Sprengmulde eingebettet wurde, sowie das Rathaus im Unterland, welches von Ingeborg und Friedrich Spengelin entwor- fen und 1960 eingeweiht wurde.
Sehenswert ist auch der 1959 fertiggestellte Bau der Biologischen Anstalt Helgoland und das ehemalige
   Biologische Anstalt Helgoland
Hummerbuden
Rathaus
   




















































































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