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 42 ForscherLAND
SEGELKÜNSTLER AM
NORDSEEHIMMEL
DIE VOGELWARTE HELGOLAND HAT ALLES IM GRIFF
  Am 8. April 2010 gab es für die Vogelwarte Helgoland eine Auszeichnung, die es sicherlich bisher für kein zweites ver- gleichbares Institut gegeben hat: Das Bundesministerium der Finanzen gratulierte zum 100. Geburtstag mit einer wunderschönen Briefmarke im Wert von 1,45 Euro. Es war gleichzeitig eine Auszeichnung für die Insel, die mit über 430 registrierten Vogelarten einer der artenreichsten Orte ganz Europas ist.
1910 wurde die Vogelwarte innerhalb der Preußischen Bio- logischen Anstalt gegründet. Schwerpunkt des damaligen Leiters Dr. Hugo Weigold war die Vogelzugforschung. Er machte mit der Beringung von Brut- und Zugvögeln den entscheidenden Schritt für die weitere Entwicklung der Forschung. Um die Vögel registrieren und beringen zu können, mussten sie gefangen werden. Erst mit Netzen und Keschern, seit 1922 in der bis heute weltberühmten „Helgoländer Trichterreuse“. Schon im ersten Jahr wur- den im Fanggarten über 1.000 Vögel gefangen.
Nach der Räumung der Insel nach dem Zweiten Welt- krieg erfolgte der Neustart 1947 in Wilhelmshaven, dem heutigen Hauptsitz. Auf Helgoland konnte man jedoch nicht verzichten und eröffnete 1957 das neue Gebäude als „Inselstation Helgoland“. Hier wird seitdem weiter
über den Vogelzug geforscht. Mehr als 100 Vogelarten mit über 10.000 Individuen werden hier jedes Jahr mit Ringen gekennzeichnet, bevor sie sich auf den Weg in alle Welt machen. Rückmeldungen gibt es aus fast 50 Ländern!
 


























































































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