Helgoland, 11.11.2022 – Ausbildung auf Helgoland mit Berufsschule auf dem Festland ist eine Herausforderung. Situation für Auszubildende und AusbilderInnen oft schwierig. Agentur für Arbeit stellt hauseigene Fördermöglichkeiten und Unterstützung in Aussicht. Berufsmesse auf Helgoland im Frühjahr 2023 geplant.
Im Besonderen auf Inseln wie Helgoland stellt sich die Situation für Auszubildende und Ausbilder schwierig dar. Die kleine Inselgemeinde umfasst etwa 1.300 EinwohnerInnen und pro Jahrgang ca. acht SchulabgängerInnen, von denen einige auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Manche würden diesen auch gern auf der Insel finden. Die Organisation stellt sich nicht einfach dar: Wie organisiert man den notwendigen Berufsschulunterricht? Wo kann man auf dem Festland wohnen? Wer bildet überhaupt auf der Insel aus?
Ellen Schrade und Carsten Graetsch von der Gemeinde Helgoland, Marcus Tandecki und Felicitas Schäfer-Zierk von der ansässigen James-Krüss-Schule und Dr. Rebecca Ballstaedt vom Nachhaltigkeitsprojekt der Insel „de green steer“ gründeten im Sommer
eine Arbeitsgruppe, um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Um potenziellen Auszubildenden ein Angebot zu machen, wurden Anfang November alle Betriebsstätten zu einem Workshop ins Rathaus geladen. Hier wurden Fragen rund um Ausbildungsmöglichkeiten auf der Insel besprochen. Die OrganisatorInnen waren hocherfreut über die zahlreiche Resonanz sowie die Unterstützung des anwesenden neu gewählten Bürgermeisters Thorsten Pollmann. Von AnlagenmechanikerInnen über Bürokaufleute sowie Hotelfachangestellte reichte die Ausbildungsbandbreite. Insgesamt dreizehn verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten wurden an diesem Abend vorgestellt.
Erste Erkenntnisse dieser Zusammenkunft waren, dass dringend ein Netzwerk und eine Plattform benötigt wird, um beiden Seiten (Auszubildenden und Ausbildern) das Angebot zu präsentieren. Alle Teilnehmenden zeigten sich offen, auch weiter an dem Thema zu arbeiten. Als Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung wurde eine finanzielle Unterstützung der Betriebe bzw. Auszubildenden für die relativ großen Aufwände (u.a. Bereitstellung von Unterkünften für die Schulbesuche), ein
Blockunterrichtsangebot aber auch Kooperationen mit Betrieben auf der Insel und auf dem Festland genannt. AnsprechpartnerInnen der Agentur für Arbeit stellten in Aussicht, hauseigene Fördermöglichkeiten für die Betriebe zusammenzustellen und
Unterstützungen bei der schulischen Begleitung der potenziellen Auszubildenden zu prüfen.
Geschlossen wurde die Veranstaltung mit einem konkreten Arbeitsauftrag an die VertreterInnen der Ausbildungs-AG: Die Organisation einer Berufsmesse auf Helgoland im kommenden Frühjahr, damit sich Betriebe und SchülerInnen „beschnuppern“ können.
Auch SchülerInnen sollen bei Folgetreffen in die Planungen einbezogen werden, um ihre Erfahrungen als Ehemalige oder ihre Erwartungen als künftige Auszubildene abzufragen. Wir freuen uns über diesen gelungenen Einstieg und hoffen damit einen Grundstein für ein besseres Ausbildungsangebot auf der Insel zu schaffen.
Kurzportrait Helgoland:
Helgoland liegt mitten in der Nordsee, etwa 60 km von der deutschen Küste entfernt. Rund 1.500 Insulaner haben auf Deutschlands einzigartiger Insel ein Zuhause gefunden. Jährlich erleben etwa 250.000 Gäste die Einzigartigkeit Helgolands – Tendenz steigend. Die zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein zugehörige Insel mit der Nebeninsel Düne feiert dieses Jahr 70 Jahre Freigabe und Wiederaufbau Helgolands und 90 Jahre Zugehörigkeit zum Kreis Pinneberg.
Pressekontakt:
Gemeinde Helgoland
Ellen Schrade
Fachbereich – Inselprojektmanagement
Telefon: 04725 808-102
E-Mail: e.schrade@helgoland.de
https://www.helgoland.de